Nicole Frank - Coaching

Home     Angebot     Persönliches     Blog     Kontakt

 

Das Märchen der Emotionskontrolle

Von klein auf lernen wir, “Gefühle müssen im Zaum gehalten werden”. “Sei Stark”. “Reiss dich zusammen”. “Lass dich nicht gehen”.

Die Botschaft ist klar: Wer seine Emotionen im Griff hat, gilt als stark, wer sie zeigt, als schwach. Doch genau das Gegenteil ist wahr. Gefühle sind kein Störfaktor, den es zu kontrolllieren gilt, sondern ein inneres Navigationssystem. Und manchmal rettet es uns sogar, wenn wir sie nicht im Griff haben, weil genau dann sichtbar wird, was wirklich in uns vorgeht.

Warum ständige Emotionskontrolle ungesund ist

Gefühle lassen sich nicht dauerhaft unterdrücken. Wenn wir versuchen, Wut, Angst oder Traurigkeit wegzuschieben, stauen sie sich im Körper und Nervensystem. Das führt zu:

  • innerer Anspannung und Stress
  • Schlafprobleme
  • psychosomatischen Beschwerden
  • dem Gefühl, sich von sich selbst entfremdet zu haben

Wahre Stärke liegt also nicht darin, Emotionen zu verdrängen, sondern darin, sie bewusst zu erleben und mit ihnen in Beziehung zu gehen.

Gefühle zulassen, dein Schlüssel zur Heilung

Wenn du deine Gefühle nicht länger “im Griff haben musst”, entsteht Raum für Heilung. Ein zugelassenes Gefühl verliert seine zerstörerische Kraft. Statt dich zu blockieren, zeigt es dir, wo ein Bedürfnis nicht erfüllt ist oder wo eine Grenze überschritten wurde.

Beispiel:

  • Deine Wut signalisiert dir vielleicht, dass du dich immer wieder übergehst.
  • Deine Traurigkeit zeigt dir, dass ein Abschied oder Verlust gesehen werden will.
  • Deine Angst erinnert dich daran, dass Sicherheit und Vorbereitung wichtig sind.

In dem Moment, in dem du diese Botschaft erkennst, wird aus Chaos Klarheit.

3 Schritte um deine Gefühle nicht im Griff, sondern im Fluss zu haben

1. Erlauben statt unterdrücken
Nimm dir bewusst einen Moment, um zu fühlen, was gerade da ist. Atme tief ein und sage innerlich: “Es ist ok, dass dieses Gefühl da ist.”

2. Den Körper als Anker nutzen
Gefühle sind körperliche Energie. Spüre, wo sich die Emotion zeigt. Druck im Brustkorb, Kloss im Hals, Hitze im Bauch uw. Richte deine Aufmerksamkeit dorthin, statt wegzuschauen. Schon das bewirkt Entlastung.

3. Die Botschaft verstehen
Frage dich: “Was will mir dieses Gefühl sagen? Welches Bedürfnis steckt dahinter?” So verwandelst du Emotionen von einem überwältigenden Gegner in einen wertvollen Hinweisgeber.

Warum das Loslassen der Kontrolle dich rettet

Wer immer alles im Griff haben will, läuft Gefahr, sich von sich selbst abzuschneiden. Erst wenn du aufhörst, deine Gefühle zwanghaft zu kontrollieren, beginnst du, dich selbst wirklich zu spüren. Das ist der Weg zurück in die Lebendigkeit, Authentizität und innere Freiheit.

Fazit: Mut zum Fühlen

Du musst deine Gefühle nicht im Griff haben. Im Gegenteil. Indem du ihnen Raum gibst, lernst du dich selbst tiefer kennen und findest den Zugang zu deiner Kraft, die Kontrolle niemals ersetzen kann: die Verbindung zu dir selbst.

Das könnte dich auch interessieren

0 Comments

Submit a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *