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Transgenerationale Übertragung: Emotionale Vererbung verstehen

05.09.25 | Bewusstsein, Emotionen, Psychologie | 0 comments

Die unsichtbare Last: Wie unverarbeitete Emotionen über Generationen weitergegeben werden

Wir erben alles Mögliche von unserer Familie, von den blauen Augen über die lockigen Haare bis hin zur spitzen Nase. Aber unser Erbe liegt nicht nur im Äusseren. Oft tragen wir auch emotionale Spuren vergangener Generationen in uns, ohne es zu wissen.

Dieses Phänomen, nennt sich transgenerationale Übertragung. Es beschreibt, wie nicht verarbeitete Erlebnisse, Traumata und Gefühle unbewusst an die nächste Generation weitergegeben werden. Wenn Eltern ihre eigenen schmerzhaften Erfahrungen nicht integrieren konnten, werden diese häufig, meist unbewusst, über ihr Verhalten, ihre Reaktionen und ihre Bindungsfähigkeit an ihre Kinder weitergegeben.

So erbt die nächste Generation nicht nur Gene, sondern auch emotionale Muster, die ursprünglich gar nicht zu ihr gehören.

Meist sind sich die Folgegenerationen über die Ursachen solcher Verhalten nicht bewusst. So können unbekannte Geschichten aus der Vergangenheit die Handlungen nachfolgender Generationen beeinflussen.

Wenn die Vergangenheit nachwirkt

Viele dieser übertragenen Themen, sind mit Schuld, Scham oder unverarbeiteter Trauer  verbunden. In vielen Familien wird darüber kaum gesprochen. Das Schweigen verstärkt Belastung und so werden unausgesprochene Emotionen weitergegeben, bis jemand beginnt, sie bewusst wahrzunehmen und aufzulösen.

Unbewusst übernehmen Nachfahren Emotionen, Glaubenssätze und Verhaltensweisen, die nicht aus der eigenen Erfahrung stammen, sondern aus dem emotionalen Erbe ihrer Familie. Diese “emotionale Altlasten” können unser Denken, Fühlen und Handeln prägen, ohne dass wir den Urpsrung kennen.

Wie emotionale Vererbung entsteht

Die Weitergabe von ungelöster Emotionen geschieht häufig über die Bindungserfahrungen in der Kindheit. Unsere ersten Bindungen, meist zu Mutter und zu Vater, prägen unser Gefühl von Sicherheit, Urvertrauen und Selbstwert.

Wenn Eltern ihre eigenen Ängste, Verluste oder Traumata nicht verarbeiten, können sie diese unbewusst an ihre Kinder weitergeben. Dies zeigt sich in ambivalentem Verhalten, wenn etwa Worte oder Taten nicht zusammenpassen.

Ein Beispiel: Ein Elternteil sagt “Ich liebe dich”, zieht sich aber emotional zurück, wenn Nähe entsteht. Solche widersprüchlichen Signale erzeugen beim Kind tiefe Unsicherheit und prägen oft das spätere Beziehungsverhalten.

So enstehen Bindungsstörungen. Ein Gefühl, nie ganz sicher zu sein, ob Liebe wirklich sicher ist. Und genau diese Unsicherheit wird wiederum an die nächste Generation weitergegeben, solange sie unbewusst bleibt.

Wie du dich von übernommenen Emotionen lösenkannst

Die gute Nachricht: Dieses emotionale Erbe ist nicht endgültig. Wir können uns davon befreien, indem wir bewusst hinspüren, welche Gefühle wirklich zu uns gehören und welche wir übernommen haben.

Im Coaching zeigt sich das oft deutlich. Wenn wir eine Emotiona herausgearbeitet haben, frage ich Klienten: “Ist das deine eigene Emotion oder wurde sie übertragen?” Die Antwort kommt meist schnell und überrascht. Denn oft spüren sie intuitiv, dass diese Emotion gar nicht ihre eigene ist.

Sobald diese Erkenntnis da ist, kann sich etwas Grundlegendes verändern. Das Beuwsstsein ist der erste Schritt zur Heilung.

Fazit: Du darfst die Vergangenheit hinter dir lassen

Wir erben viel von unseren Eltern, aber wir müssen nicht alles behalten. Wenn du beginnst, die Geschichten deiner Familie zu verstehen, kannst du dich aus alten Verstrickungen lösen. Die transgenerationale Heilung beginnt dort, wo du dich entscheidest, nicht mehr weiterzutragen, was nicht zu dir gehört.

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